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adventures of inga and chris

Der zweite Monat oder Die Route Teil 2 November 23, 2011

Filed under: posts from nz — wuestenkuh @ 3:19 am
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Nun ist schon fast ein ganzer Monat seit unserem letzten Eintrag vergangen und so vieles ist passiert…wo anfangen und wo aufhoeren?

Nachdem unsere troublebubble (so nenne ich das Auto, da es so viel Aerger gebracht hat) wieder fit war, wir das verschwefelte Rotorua endlich verlassen konnten und mit den Vorderraedern schon im Te Urewera Nationalpark waren, begann die Oellampe Alarm zu schlagen. Da uns gesagt wurde, wir solten auf das Oel achten, fuhren wir zurueck in die Werkstadt und verbrachten noch einen Tag wartend in Rotorua und erhielten eine weitere bittere Rechnung. Beim zweiten Versuch der Stadt zu entkommen, blinkte die Oellampe an fast der gleichen Stelle wieder – am Eingang zum Urewera. Diesesmal ignorierten wir sie einfach und schafften es: Rotorua lag hinter uns, wir erreichten den Wairemoana, den groessten See im Park, bei einem schoenen Sonnenuntergang. Ein traumhafter Anblick, den wir leider nur kurz geniessen konnten. Der naechste Tag war dicht bewoelkt und verregnet… welch Ueberraschung im Regenwald zur Regenzeit. Das hielt uns aber nicht vom wandern ab. Nach wenigen Schritten verschlang uns der dichte Dschungel, alles war gruen, gruen, gruen und es tropfte vom dichten Blaetterdach herab. Auf unserer 3tageswanderung zum hoechsten Gipfel des Parks begleitete uns allerdings wieder die Sonne und der Wind. Wieder tauchten wir ein in den scheinbar undurchdringlichen Regenwald (rata und rimu, verschlungene Baeume, riesige Baumfarne, dichter Bodenbewuchs…) und kamen erst am Ende des zweiten Tages in einen ganz anderen, lichteren, mit einer sagenhaft dicken Moosschicht ueberzogenen Buchenwald kurz unterm Gipfel. Am Morgen des dritten Tages erlebten wir dann, noch im Schlafsack, unser erstes kleines Erdbeben von einer Sekunde.

Wir verliessen den Urewera dann bald wieder und fuhren nach Napier, wo wir ganz ueberraschend Arbeit auf einem Weingut fanden… Hier in Neuseeland funktioniert wohl vieles nur ueber Beziehungen.. wenn man Bekannte hat, die da jemanden kennen, der wiederum jemanden kennt… naja ihr wisst schon. Da wir nicht sofort anfangen konnten, sahen wir uns die Umgebung an, besuchten die Gannets (sehr huebsche Voegel die wir auf Deutsch Toelpel nennen), besichtigten Napier und die Orte in der Umgebung, genossen die Stimmung auf dem Farmersmarkt und versuchten unser Kletterglueck in einer Schlucht im Sueden der Ruahine Range… unter einem State Highway, der allerdings gerade gesperrt war. Etwas enttaeuschend und schwer zu verstehen. Da gibt es nun soooo viele Gebirge, Schluchten, Felsen, traumhafte, von Menschen verlassene Landschaften in diesem Land und die klettern unter einem Highway – das ist das neuseelaendische Aequivalent zur deutschen Autobahn.

Wir verbrachten dann 2 Wochen auf dem Weingut in der Naehe von Napier, arbeiteten unter der Woche und entspannten uns an den Wochenenden. Das war mal wieder ein richtig geregelter Alltag… davon abgesehen, dass wir auch gleich an unserer Arbeitsstelle wohnten, quasi zwischen den Weinreben. Ja die Arbeit auf dem Weingut muesste vielleicht einen eigenen Eintrag bekommen… vielleicht ‚Arbeit ist nicht gleich Arbeit II‘.

Um es kurz zu machen: es war schoen aber auch ziemlich anstrengend und erforderte sehr viel Beinarbeit… wir legten bis zu 16 vielleicht auch 18 km am Tag zurueck bzw hat Chris hunderte von Naegeln in die Pfosten geschlagen (ich habe nach dem 8. aufgegeben).

Als wir erfuhren, dass es ausser haemmern nichts mehr zu tun gab, beschlossen wir unsere Sachen zu packen und weiter Richtung Sueden zu fahren. Das ist nun etwa 5 Tage her. Da wir beide endlich Felsen unter unser Haende bekommen wollten, kauften wir ein Faehrenticket zur Suedinsel (Verbindung Wellington Picton) und fuhren direkt nach Wellington (neuseelaendische Hauptstadt, 180000 Einw. ganz im Sueden der Nordinsel). Es war erfrischend mal wieder „Grossstadtluft“ zu schnuppern: viele Menschen und Autos, ein alternatives Stadtviertel, Studenten, die den zentralen Platz besetzt halten, Nationalmuseum, Rosengarten, Doener… Wir stuerzten uns volle drei Tage in das bunttreibende Leben dieser Stadt.

Heute morgen hiess es dann aber: Nordinsel ade! 3 Stunden brauchte die Faehre ueber die Cook Strait. Dabei hat sie  weniger geschaukelt als ich befuerchtet hatte und nun sind wir auch schon auf der Suedinsel in Picton (Marlborough Sounds).

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