Aorangi Project Blog

adventures of inga and chris

Wir leben noch! Januar 30, 2012

Filed under: posts from nz — wuestenkuh @ 9:23 am
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Ja, wir haben es ueberstanden, unser Abenteuer in den Bergen der Mt. Cook Region!!
Der Koenig der Suedalpen hat uns koeniglich empfangen, zwischendrin ordentlich mit Wasser und Sturm uebergossen, uns aber letztlich wieder laufen lassen nach 3 Naechten. Was ist passiert?

Vor nunmehr 2 Wochen sind wir abends im Mt. Cook-Tal angekommen, haben uns bei den Rangern informiert ueber Huetten, Wetter etc. – zumindest wollten wir dies tun, doch die netten Damen (ja, leider waren es nur Damen) des Centre waren ziemlich ueberfordert mit unseren Fragen. Soviel fanden wir am ersten Abend heraus: unsere Huette des Begehrens schlaegt mit 35 Dollar pro Nase pro Nacht zu Buche und hat Platz fuer 30 Leute – fuer uns war sie damit gestorben, dennoch wollte die erste Dame uns partout dorthin schicken, so wie sie es mit allen Wanderern macht. Auf unsere Nachfrage, wie denn die Ausstattung auf der Hooker Hut, die wir in der Karte fanden, sei, sagte sie nur, diese Huette wuerde sie nicht empfehlen, da der Anmarsch zu gefaehrlich sei. Hahaha, haben wir uns gedacht und dennoch die Rucksaecke gepackt mit dem Vorhaben, da das Wetter traumhaft vorhergesagt war, am naechsten Tag zur Hooker Hut aufzubrechen und eben zu schauen, ob der Weg wirklich so schlimm ist. Im Zweifelsfall wollten wir eben wieder umdrehen.
So gesagt, aber nicht getan, denn: Am naechsten Morgen wollten wir uns beim Centre fuer die folgenden Naechte abmelden (der vorzuegliche Rettungs-Service im alpinen Neuseeland kuemmert sich wirklich um einen!!). Die 2. Dame wusste gar nichts mit dem Namen der Huette anzufangen, winkte also die 3. Dame heran. Die sagte uns, dass der Weg komplett verschwunden ist, schon seit 10 Jahren niemand mehr in der Huette war und die sowieso bald abgebaut wird  – oha, da sind wir am Vorabend ja wirklich blendend informiert worden! Und was nun?

Die Loesung war es, auf eine winzige (4 Personen) und sehr einfache, kostenlose Huette auszuweichen, im hiesigen Huettensystem ein sogenanntes Bivouac. In der gesamten Region gibt es nur eines dieser Biwaks, das Sefton Bivvy, etwa 4 Stunden Marsch vom Centre entfernt. Also haben wir uns fuer 4 Naechte dort „eingemietet“ und sind losgezogen, mit einigen Erwartungen:
1. Wir hofften auf eine ganz einfache, aber super gelegene Huette. Ja, die hatten wir dann tatsaechlich, siehe hier:

2. Wir dachten, wir sind dort allein. Das stimmte fast, denn nur in der ersten Nacht hatten wir einen Mitbewohner, Jonas, 20 Jahre, vom Koenigsstuhl. Ein netter Typ.
3. Bis auf kurze Erkundungstouren rund um die Huette waeren wohl keine Wanderungen moeglich, da auf 1500m das Eis beginnt, unser Bivvy aber schon auf 1660m liegt. Damit hatten wir auch recht, siehe hier:

4. Mindestens einen Tag wuerden wir wohl nur in der Huette verbringen, denn Sturm und Regen waren angesagt. Beide kamen auch, und zwar nicht zu knapp … das Wasser flog waagerecht an uns vorbei und die ganze Biwakschachtel bewegte sich des naechtens gefaehrlich im Wind!

Aber egal, wir haben es ueberstanden, sind heil heruntergekommen mit wunderschoensten Erfahrungen in unseren Koepfen, die wir nicht so schnell vergessen werden.

Unser Ziel war dann der Lake Wanaka, den uns Jonas empfohlen hatte. Die Gegend um Wanaka sollte wohl so einige Kletterfelsen zu bieten haben. Die haben wir nun tatsaechlich gefunden, in Huelle und Fuelle!! Seit mehr als einer Woche sind wir hier, sind nahezu jeden Tag geklettert und haben die Aussichten auf die Alpen genossen. Aber natuerlich auch alles andere, was es hier so gibt, vor allem die Baeder in den Fluessen und im See.
Heute war unser letzter Tag hier, den wir noch einmal richtig zelebriert haben, am Fels und in der wunderschoenen, darunter liegenden Schlucht (Geheimtipp!):

Morgen gehts dann weiter nach Sueden, durch bis nach Invercargill, wo die Buskers rufen. Was oder wer das ist, davon erzaehlen wir beim naechsten Mal!
c

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